So eine Hochzeit verschlingt schon mal Unsummen für Planung und Vorbereitung, das ganze Equipment und die modische Ausstattung. Nicht zuletzt deswegen sind Do-it-yourself Ideen immer mehr im Kommen: einerseits um das Budget zu schon, andererseits aber auch um dem Event eine persönliche Note zu verleihen. Die meisten Basteltricks finden sich in der Dekoration wieder, doch auch Hochzeitsfahrzeug, Requisiten für Spiele, Gastgeschenke und Druckmotive werden nicht verschont.
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Den Anfang machen bereits die Einladungen. Natürlich gibt es die klassischen Vorlagen im Druckshop zur Auswahl, doch die haben ihren Preis. Manchmal findet man aber auch einfach nicht das Passende, entweder sind sie zu kitschig oder zu langweilig – so richtig zufriedenstellend ist das Sortiment leider nicht immer. Wer sich also gar nicht entscheiden kann, der greift eben zum Stapel Papier, Schere und Stift und schon geht es los. Nicht nur die Einladungen, auch Namensschilder, Menükarten und Danksagungen wollen ein individuelles Design, das möglichst im Komplettpaket perfekt aufeinander abgestimmt ist. So lässt sich zum Beispiel im Rahmen einer Themen-Hochzeit eine bestimmte Farbe oder auch ein Material wählen, das bei allen Printprodukten wieder verwendet wird. Für Hochzeiten mit Strandfeeling eignen sich kleine Muscheln, Hühnergötter und bunte Trinkschirmchen optimal. Dazu können im Saal Zimmerpalmen aufgestellt, Vasen mit Sand und Teelichtern befüllt sowie blaue, wellige Stoffe als Tischläufer eingesetzt werden. Originell, wenn dann der feine Sand beim Öffnen der Briefe aus dem Couvert rieselt. Passend dazu kann das Papier in eine Schatzkarte verwandelt werden, in dem man es mit Kaffeesatz einfärbt und an den Rändern leicht verkohlt.
Wer es jedoch lieber kultig mag und eine Vorliebe für Retro-Looks hat, der wendet sich am besten an Strickkünstler. Dabei werden die älteren Generationen bestimmt gerne Unterstützung leisten. Selbst gehäkelte Bänder oder bestickte Deckchen, auf denen dann der Text zu lesen ist, haben einen unwiderstehlichen Reiz und werden gerne als Erinnerung aufbewahrt. Auch die Tischkarten können diesem Trend folgen und ein eigenes Häkelsäckchen bekommen.
Gleichermaßen finden sich auch für jedes andere Thema Krepp-Papier, ausgeschnittene Zeitungsbuchstaben, Origami-Tierchen und Schleifen, die der Karte Charakter geben. Besonders raffiniert sind mehrlagige Klappkarten, mit beispielsweise Aussparungen in Ring- oder Herzform, unterlegten Stoffen und besonderen Falttechniken. Wichtig ist, dass die Einladungen unbeschadet ankommen und auch die Tischkarten dem Abend Stand halten.
Saal- und Tischdekoration
Je nachdem, wie viele Tische zu bestücken sind, kann der Aufwand unerwartet anstrengend werden. Aber dafür hat man ja Freunde und Familie, die bereitwillig mithelfen dürfen. Auch muss nicht jeder Tisch immer gleich aussehen, vor allem der des Brautpaares kann, sich optisch von den anderen abheben. Neben Tischdecken und Stuhlhussen, die übrigens bei Bedarf gemietet werden können, gehören Kerzen, Blumen und kleinere Accessoires zum Programm. Teelichter lassen sich in sämtlichen Variationen selber basteln, zum Beispiel aus alten Gläser mit frischem Farbanstrich oder bunter Papierbanderolen. Auf die Feuerfestigkeit ist allerdings zu achten, da an den Tischen ab und zu reges Treiben herrschen könnte. Geeignet sind daher auch Tonwaren, kleine Blumentöpfe und liebevolle Steinarrangements. Dazwischen sollte es grünen und blühen, als Zeichen der gedeihenden Liebe. Nicht immer müssen die Blumen vom teuren Floristen stammen, sondern lassen sich im Garten, auf Wiesen und Feldern finden. Damit die Gestecke allerdings nicht schon vorher verwelken, ist Timing und etwas Organisation gefragt – sowie gute Bewässerung. Doch auch Trockenblumen geben ein wunderschönes Ambiente, ebenso zarte Moospflänzchen und Zweige. Verfeinert wird die Tischdekoration mit passenden Neckereien, die jedoch nicht beim Essen behindern dürfen. So ist vom übermäßigen Gebrauch von Duftstoffen abzuraten. Kleine Blütenbätter, Perlen und Glitzer-Konfetti haben sich jedoch vielfach bewährt und sorgen für einen romantischen Feinschliff.
Entsprechen thematisch sollte auch der Rest des Raumes gestaltet werden. Ob selbst gebastelte Lampions, Hocker aus übrig gebliebenen Baumstämmen, Papiergirlanden oder bemalte Luftballons – Fantasie hat hier freien Lauf. Statt Discokugel reflektieren zusammengeklebte CD-Scheiben die Lichter, gefütterte Stoff-Herzen hängen an den Fenstern und gestempelte Papiertapete kleidet die Wände neu ein. Nur nicht ans Aufräumen denken, sondern einfach austoben.
Geschenke, Spiele und Co.
Zudem ist es üblich, sich bei den Gästen nicht nur persönlich und in einer kurzen Rede zu bedanken, sondern zusätzlich mit kleinen Gastgeschenken. Diese sind besonders beliebt, wenn sie selbst gebastelt wurden. Je nach Begabung und vielleicht auch Thema der Hochzeit geben diese Souvenirs einen einzigartigen Einblick in die persönliche Verbundenheit zwischen Brautpaar, Freunden und Familie. Manche bevorzugen die selbstgemachte Marmelade aus dem heimischen Garten, andere gebastelte Blumentöpfchen mit Samen, die dann jeder selbst einpflanzen muss. Diese Geste soll zudem an die neue Aufgabe der Ehe erinnern und langlebig als Beispiel dafür dienen, dass jede Beziehung gehegt und gepflegt werden muss, damit sie wachsen kann.
Neben den Geschenken sollte auch Beschäftigung für die kleinen Gäste vorhanden sein, denen man zum Glück nur das Rohmaterial vorzusetzen braucht, aus dem sie dann selber basteln können. Doch schon vorab lassen sich Kinder toll in die Vorbereitungen einspannen, vor allem bei der Tischdekoration. Professioneller sollte es jedoch bei den Requisiten für die Spiele zu gehen, da es hier oft darauf ankommt, dass gewisse Zusammenhänge zuverlässig funktionieren. Zu den Hochzeitsspielen, die eigens gestaltet werden können, gehört zum Beispiel das übergroße Transparent. Darauf wird ein Herz gemalt, verziert mit den Namen des Paares und dem Hochzeitsdatum. Dann dürfen Braut und Bräutigam mit Nagelscheren im Wettstreit die Symmetrie des Herzens – also einer die linke und einer die rechte Seite – ausschneiden und anschließend gemeinsam hindurchschlüpfen. Für den Flossentanz kann bei fehlenden Schwimmflossen ein Pappzuschnitt mit aufgemalten Flossen als Ersatz dienen, der an den Schuh befestigt wird, solange es damit möglichst umständlich zu tanzen ist. Auch Tombola, Schnitzeljagd und Gedenktafel, auf der dann alle unterschreiben, lassen sich viel besser selbst anfertigen als kaufen. Dank der Bastelideen bekommt die Hochzeit eine ganz persönliche Ausstattung, deren Inhalt und Bedeutung in keinem Geschäft dieser Welt zu finden wäre, nämlich die Geheimzutat: Liebe.