Am Hochzeitstag findet nicht nur eine außergewöhnliche Zeremonie statt, sondern auch das Ergebnis monatelanger Organisation. Wer also gut vorbereitet ist, kann den Tag viel entspannter genießen und sich an den wirklich schönen Dinge des Lebens erfreuen. Um die mühseligen Vorbereitungen nicht innerhalb von ein paar Stunden auszuleben ohne ihrer würdig zu werden, möchten die meisten diese Momente als fotografische Erinnerung verewigen. Die ganze Ehe lang sollte man sich an die schier endlosen Telefonate mit Floristen, Hochzeitsausstattern und Gästen erinnern, an die Wahl für Brautkleid, Tischdeko und Ringe, sowie natürlich an den Höhepunkt der ganzen Euphorie – den Hochzeitstag. Mit all seinen Pannen und Tränen. Darum kümmert sich am besten ein eigens ernannter Hochzeitsfotograf.
Inhaltsverzeichnis
Die Aufgaben
Der Hochzeitfotograf selbst sollte während der Feierlichkeiten eine neutrale Position haben. Besser noch, gleich einem Schatten unsichtbar zwischen den Gästen und Locations umherschleichen können, um spontane Schnappschüsse zu erhaschen. Gestellte Fotos mit breitem Grinsen gibt es immerhin schon genug auf dieser Welt. Die wahre Freude bereiten jedoch jene Aufnahmen mit Überraschungseffekt. Eine unbedachte Geste, die Torte auf dem Schoß und ehrliche Freudentränen bei der Familie – das sind Erinnerungen, zu denen man noch Jahre später lacht und ruft: „Weißt doch noch …?“. So entstehen Legenden. Der Fotograf hat dabei die nicht geringe Aufgabe, stets zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Deshalb ist es ratsam, ihn weitestgehend von allen anderen Pflichten zu befreien.
In manchen Fällen wird für die Rolle ein Verwandter oder vielleicht auch der aufdringliche Onkel und Hobbyfotograf gewählt, der sich voller Übereifer in das Geschehen stürzt. Gleichzeitig möchte er aber auch bei den wichtigen Momenten dabei sein und nicht ständig nur hinter der Kamera stehen. Konflikte sind in einem solchen Fall vorprogrammiert. Auch wenn man dabei etwas tiefer ins Portemonnaie greifen muss, es lohnt sich: den Profi zu engagieren. Als Berufsfotograf kennt er die Tücken und auch die schönsten Szenen einer Hochzeit und findet schneller den richtigen Winkel, ein romantisches Motiv und alle Anwesenden können auf das Gruppenfoto – auch der verrückte Onkel.
Die Wahl des Fotografen
Dennoch gibt es natürlich prägnante Unterschiede, die bei der Wahl des Fotografen zu beachten sind. Auch zwischen den Profis haben sich Preisspannen gebildet, die manchmal etwas mit der Qualität zu tun haben, manchmal aber auch nicht. Einen guten Fotografen erkennt man in erster Linie an der persönlichen Sympathie – schließlich wird er zumindest für einen Tag in den Kreis der engsten Vertrauten integriert – und an seinen Referenzen. Viele der Profis haben eine eigene Webseite, vermarkten sich über eine Agentur oder laden ein in ihre Galerie. Sich vorab ein paar Werke anzuschauen, auch zu vergleichen, gibt einen ersten Einblick auf die Motive und die Ideen, die der Künstler mitbringt. Ist er eher konservativ oder gewagt? Was passt besser zu den eigenen Vorstellungen? Im direkten Gespräch lassen sich die meisten Fragen klären. Wenn ein Fotograf aus der Region angeheuert wird, ist er in der Regel mit den Bedingungen vor Ort vertraut, kennt ein paar passende Requisiten und schöne Hintergrundszenen. Sollte das Gebiet für ihn noch unerforscht sein, ist es ein Zeichen von guter Manier und erfahrener Handwerkskunst sich vorab mit den Lokalitäten auseinanderzusetzen. Darüber hinaus sollten Brautpaar und Fotograf genau abklären, welche Wünsche es zu erfüllen gilt und welche Hinweise in die Arbeit einfließen müssen. Legt man zum Beispiel Wert auf diskrete Fotografie, darf der Künstler auf keinen Fall über die Strenge schlagen. Den Zeitpunkt im Programm, wann die Gruppenfotos gemacht werden sollen, legt das Brautpaar fest. Vor allem junge Paare sollte sich nicht zu sehr von den vielleicht zum Teil festgefahrenen Vorstellungen des Fotografen dominieren lassen. Im Gegenzug sind seine Ratschläge und Tipps durchaus willkommen. Nicht zuletzt sollte man sich über die Nachbearbeitung der Fotos im finanziellen Rahmen einig werden.
Hochzeitsalbum
Im Gegensatz zum bereist erwähnten, seltsamen Onkel mit Faible für Hobbyfotografie, verfügt der Profi über angemessenes Equipment. Dazu gehören nicht nur Kamera und Stativ zur Aufnahme selbst, sondern auch professionelle Software zum Nachbearbeiten der Bilder. Vielleicht muss ein unerwünschter Kaffee-Fleck vom Brautkleid retuschiert werden, oder hier und da sind ein paar Makel zu beschönigen... Was die Supermodels auf dem Cover der Vogue schaffen, ist für das moderne Brautpaar von heute doch erst recht selbstverständlich. Außerdem kann man mit diesen Programmen wunderbar raffiniert tricksen. Ein cleverer Fotograf weiß schon am Tage des Geschehens, worauf er achten muss, um später tolle Effekte in die Szene einzubauen. Ausgefallene Foto-Ideen, wie die Braut in der Brusttasche, die vor der überdimensionalen Gattin fliehenden Gäste oder die unter einem Damenschuh erzitternden Junggesellen – pfiffige Perspektiven bringen Stimmung in das Hochzeitsalbum. Dieses zu gestalten, kann man ebenfalls in die fähigen Hände des Fotografen legen. Alternativ gibt es in diversen Online-Shops eine große Auswahl an vordesignten Büchern, zu denen man nur noch die Wunschmotive hochzuladen braucht und schon geht es ab in den Druck. Ob das am Ende Geld spart, liegt unter anderem auch am Verhandlungsgeschick mit dem Fotografen. Am besten gleich von vornherein einen Festpreis vereinbaren mit Probeshooting, Beratung, Wunschmotiven und Hochzeitsalbum bzw. Datenträger, auf dem nochmal alle bearbeiteten Bilder sind. Dann kann man sich ganz auf das Geschehen vor der Kamera konzentrieren und hat gleich ein paar unterhaltsame Aufgaben für die Gäste, die sich in alle möglichen Posen bringen dürfen.