Hochzeit im Ausland feiern

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Raus in die Welt und einen der schönsten Tage im Leben im fernen Paradies verbringen – für viele ist die Hochzeit im Ausland ein Traum und längst ist er näher zum Greifen als je zu vor. Da sich immer mehr Paare für internationale Locations entscheiden, sind die Angebote und selbst die gesetzlichen Bestimmungen durchaus flexibler geworden, als sie es noch vor ein paar Jahrzehnten waren. Vom Abenteuertrip bis zur romantischen Honeymoon-Suite ist für jeden das Passende dabei.

Heiraten und Flitterwochen im Set

Praktisch ist es schon diese beiden Punkte gleich gemeinsam abzuhaken: Urlaubsreise inklusive Trauung. Ob romantisch am Strand im luftigen Dress hinein in den Sonnenuntergang oder im Fantasy-Paradies mit Abenteuerfeeling – Heiraten im Ausland will gut durchdacht sein. Was hierzulande Bürokratie vom Feinsten ist, haben andere Länder zwar im etwas aufgelockertem Stil, aber dazu noch in anderer Sprache, mit anderen Vorschriften und Bräuchen. Etwas Organisationstalent sollte daher zur Grundausstattung gehören, kann man sich allerdings auch professionell dazu buchen. Diverse Reiseveranstalter bieten das Gesamtpaket mit Flug, Hotel, Zeremonie und Unterstützung bei den erforderlichen Dokumenten. So hat man den Ansprechpartner für alle Fragen am besten gleich vor Ort und kann sich mit ganzem Herzen aufs Wesentliche konzentrieren, nämlich die gemeinsame Zeit.

Die Gründe für eine Hochzeit im Ausland können dabei sehr unterschiedlich sein. Die einen wollen einfach nur weg, vielleicht in das Land, wo sie sich kennen und lieben gelernt haben. Andere wiederum bevorzugen eine Trauung zu zweit ohne riesige Feier und nutzen die Gelegenheit gleich die Flitterwochen anzubinden und wieder andere stammen ursprünglich aus dem Ausland und wollen bei der Familie und ihren Wurzeln zum Altar schreiten. In jedem dieser Fälle ist eine rechtzeitige Planung unumgänglich. Neben den Papieren zum Einreisen, sind sowohl die deutschen Formalitäten zu bewältigen als auch die des Ziellandes. Kompliziert wird es zum Beispiel bei der Übersetzung oder kniffligen Namen, die ein „ß“ oder Umlaute enthalten, die in anderen Sprachen gar nicht verwendet werden. Dennoch ist es grundsätzlich möglich, Trauungen im Ausland von dem hiesigen Rechtssystem anerkennen zu lassen, vorausgesetzt die Eheschließung entspricht den rechtsgültigen Formen des jeweiligen Landes. Danach kann die Ehe in Deutschland registriert werden.

Wann man sich also in Liebe vereint und in der Sonne erholt hat, gehen die Behördengänge daheim weiter. Die Dokumente zur Eheschließung erhalten im entsprechenden Land eine „Apostille“, um die Gültigkeit der Papiere zu beglaubigen. Diese wird anschließend geprüft und die Unterlagen werden übertragen.

Bei soviel Verwaltung sollte das Urlaubsfeeling jedoch nicht in den Hintergrund treten. Viel mehr ist es doch eine aufregende erste Hürde, die es als frisch verheiratetes Paar gemeinsam zu bewältigen gilt.

Exotische Trauzeremonien

Andere Länder – andere Sitten. Mitunter sind es nicht nur die Reize, die uns ins Ausland ziehen, sondern auch manchmal das Gereizte, vor dem wir aus unserer Umgebung fliehen. Die Hochzeit sollte allein dem Paar gelten und ihren Wünschen entsprechen, Familiendifferenzen und schlechtes Wetter haben dabei einfach nichts zu suchen. Aber auch die besonderen Möglichkeiten, die sich in anderen Ländern eröffnen bieten die Chance eine absolut außergewöhnliche Hochzeit zu erleben.

Einer der beliebtesten Orte sich das Ja-Wort zu geben ist und bleibt Hawaii. Herrliches Wetter, traumhafte Honeymoon-Suiten und eine gesellige Feier am Strand oder in einer der strahlend blauen Lagunen machen die Vermählung zu einem unvergleichlichen Event. Gemäß hawaiianischer Tradition trägt das Brautpaar Blumenkränze, die nach der Zeremonie ausgetauscht werden. Ähnlich exotisch geht es auf den Bahamas zu. Das Paradies für Taucher bietet leidenschaftlichen Wassersportlern die Möglichkeit sich unter Wasser trauen zu lassen. In Kleid, Smoking – und Taucherausrüstung. Nicht selten spielen die Delfine die Trauzeugen und begleiten die Feierlichkeiten. Während hier das „Ja“ ein kurzes „Blubb“ wird, kann man das entscheidende Wort auf Neuseeland richtig schön in die Länge ziehen: beim Bungee-Sprung in Queenstown. Da bekommt die Metapher sich zu trauen eine ganz neue Bedeutung und wird – unten angekommen – erst einmal mit einem Schnaps bekräftigt. Wem das alles zu heiß ist, der sollte sich in den kanadischen Rockies den talentiertesten Standesbeamten suchen, der bei voller Skifahrt die Trauung abhält. Ähnlich aufregende und bewegte Momente bieten Heißluftballon-Hochzeiten, Nachtflüge mit dem Helikopter über Las Vegas oder gemütliche Elefanten in Sri Lanka.

Wer gezielt sucht, findet ungeahnte Möglichkeiten sich trauen zu lassen nahezu überall auf der Welt. Mit den jeweiligen Bräuchen sollte man sich vorher vertraut machen, um nicht aus Versehen ins Fettnäpfchen zu treten. Reiseführer und Veranstalter vor Ort beraten aber gern zu den Einzelheiten und übernehmen auf Wunsch das Management für die Zeremonie. Ein großer Vorteil, wenn schon nicht alle Freunde und Verwandte dabei sein können.

Dokumentation für die Behörden

Bevor die Reise beginnt, sind ein paar wichtige Regeln zu beachten. Allein schon für die internationalen Flüge werden die herkömmlichen Unterlagen wie Reisepass und gegebenenfalls Visum benötigt. Darüber hinaus kommen die üblichen Urkunden dazu: Geburtsurkunden, Aufenthaltsbescheinigung und Nachweise, falls einer der beiden schon mal verheiratet war über die rechtsgültige Scheidung. In manchen Ländern ist es zum Beispiel vorgeschrieben, dass eine Frau frühstens 300 Tage nach der Scheidung wieder heiraten darf. Ob eine Übersetzung und notarielle Beglaubigung der Papiere nötig ist, hängt vom jeweiligen Land ab. Konsulate und zuständige Behörden können darüber genau Auskunft erteilen, welche Vorkehrungen zu treffen sind und auch spezialisierte Reiseveranstalter kennen die Bestimmungen, schon allein aus beruflichem Interesse. Datum der Eheschließung ist der Tag, an dem man sich im Ausland trauen lässt, zurück in Deutschland werden die Unterlagen „nur“ noch registriert. Erst wenn Standesamt, Einwohnermeldeamt und Finanzamt (neue Lohnsteuerkarte) zufrieden sind, gilt die Ehe als aktenkundig und damit rechtskräftig. Unabhängig davon gilt sie natürlich sofort nach der Zeremonie im entsprechenden Land. Die Folgen für ausländische Partner, die geheiratet wurden, stehen allerdings wieder auf einem ganz anderen Blatt. Und am Ende sagen sie alle eins aus: dass man in Liebe und Verbundenheit miteinander verheiratet ist.