Hochzeitsmusik – DJ, Liveband oder CD und was noch zu beachten ist

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Wir kennen es aus Film und Fernsehen: zu jeder gefühlvollen Szene wird eine melodische Musik in den Hintergrund eingespielt, die schon fast zu Tränen rührt, so tragisch klingt sie. Je nach Rhythmus, Instrumenten und Melodie bewegt uns Musik – sie animiert zum Tanzen, sorgt für gute Laune oder ergreift das Herz. Eine Hochzeit ist die perfekte Gelegenheit diese Effekte in vielen Momenten einzusetzen, um die Stimmung zu beeinflussen. Bei so einem emotionsgeladenen Anlass gibt es allerhand Möglichkeiten die unterschiedlichste Hochzeitsmusik zum Besten zu geben. Derjenige, der dafür verantwortlich ist, sollte daher ein gewisses Gespür für das Publikum haben und die jeweilige Situation richtig einschätzen können.

A capella oder Akkord-Playlist als Hochzeitsmusik?

Jeder hat seinen individuellen Musikgeschmack und auch wenn man sich noch so sehr liebt und eben erst frisch verheiratet ist, können die Geschmäcker bei der Wahl der Hochzeitsmusik auseinander gehen. Viele Liebespaare entscheiden sich daher für einen DJ oder – die meistens günstigere Variante – für den IT-Spezialisten aus der Verwandtschaft, der mit Laptop und Boxen aufmarschiert und seine Playlist den ganzen Abend lang rauf und runter spielt. Zweifellos hat das Vorteile. So bekommt zum Beispiel jeder den ein oder anderen Song zu hören, der persönlich gut gefällt. Zwischen ebenso vielen, die es aber nicht tun. Hier kann man Demokratie den Gästen gegenüber walten lassen, oder zur Herrschaft greifen und sich vorher abstimmen, welche Genre gewünscht sind und welche Tabu. Prinzipiell steht natürlich das Brautpaar an oberster Stelle und darf sich wünschen, zu welchen Songs es heiraten möchte. Der Liedermarathon beginnt jedoch nicht erst beim Tanzen.

Für manche Hochzeiten spielen bereits vor der Eheschließung die ersten Töne eine große Rolle. Sei es eine sanfte Begleitung durch Harfe oder Geige auf dem Weg zum Traualtar oder eine kleine a capella Band in der Kapelle. Auch bei Sektempfang und Hochzeitsspielen ist Hintergrundmusik gefragt. So fallen plötzlich verstummende Gespräche nicht durch peinliche Stille auf und auf der anderen Seite sollte zu diesen Momenten die Musik nicht im Vordergrund spielen.

Wer sich für eine Liveband entscheidet wählt immer einen Kompromiss, denn keine noch so trainierte Band spielt stundenlang durch, sondern lässt sich bei Bedarf von der Technik ablösen. Die Wahl für eine Band obliegt natürlich einzig und allein dem Brautpaar und reicht nicht selten von klassischen Coverbands, die bekannte Songs interpretieren, bis hin zu speziellen Auftritten von Rock- oder Popbands. Diese stimmen in der Regel dann wirklich zum Tanzbeginn ein, wobei der erste Tanz traditionell dem Brautpaar gebührt. Vom Walzer haben allerdings viele moderne Paare schon Abstand genommen und legen dafür lieber eine spektakuläre Showeinlage hin, die natürlich vorher einstudiert wurde. Auf youtube finden sich dann die kreativsten Ideen wieder.

Neben der Frage des Musikgeschmacks entscheiden auch Veranstaltungsort und Budget über die Wahl ob Liveband, DJ oder CD. Gibt es vor Ort überhaupt genug Platz für eine Bühne? Wie gut ist die Akustik? Welche Möglichkeiten sind vorhanden, Verstärker und Boxen anzuschließen? Eine Band braucht Verpflegung, die Stereoanlage nicht, und traut man dem engagierten DJ wirklich zu für Stimmung zu sorgen? Fragen über Fragen und wieder ein Punkt auf einer auffällig langen Liste der zu erledigenden Vorbereitungen.

Hochzeitsmusik als Stimmungsmacher

Bei all den Optionen, ob nun live oder Playback, wirkt die Musik immer gezielt auf die Gäste ein und das kann man sich zu Nutze machen. Zu den romantischen Szenen als gefühlvolle Untermalung, die zu den bereits erwähnten Tränen rührt, eignen sich langsame Melodien, die vor allem wenn sie bekannt sind ihre Wirkung entfalten, denn so hat man automatisch die passenden Bilder vor Augen. Klassiker schlecht hin ist die Ballade von Ella Endlich „Küss mich, halt mich, lieb mich“ aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ - Achtung: Walzertakt. Und schon werden die Brauteltern sentimental.

Und noch ein Hinweis: Beim Buffet bitte bloß Background-Musik. Da hat die Gesellschaft mal Zeit zu entspannen, das eben Erlebte zu verarbeiten und sich untereinander auszutauschen. Das ist auch der Einsatz der Stereoanlage. Hochzeitsspiele hingegen dürfen ruhig auffällig vertont werden. Trommelwirbel und Soundeffekt zu Sketchen oder Theatereinlagen sorgen für die richtige Würze des Abends. Selbst bei der Dia-Fotoshow bildet Musik eine gute Begleitung.

Richtig peppig wird es dann zu später Stunde, wenn die Anspannung abfällt, es kein Zurück mehr gibt und niemand an den nächsten Tag denkt. An dieser Stelle sind hoch motivierte Stimmungsmacher gefragt, die selbst das schüchternste Publikum zum Mitmachen animieren. Liveband wäre ideal, auch ein DJ sorgt für Highlights, mit CD und Radio punktet man da aber aber auf keinen Fall. Stattdessen locken Hits der guten alten Zeiten die Elterngeneration auf die Tanzfläche und Evergreens, mit denen man eine gemeinsame Erinnerung verbindet, wie zum Beispiel den Diskoabend, zu dem man sich kennen gelernt hat, puschen die gute Laune. Gleiches gilt für die Hits die jeder kennt und mitsingen kann und wenn die dann noch ein Thema mit Bezug zur Hochzeit bzw. Liebe allgemein haben, umso besser.

Zwischendurch sollte es allerdings weniger euphorische Phasen geben, sonst ist schnell die Luft raus. Der Wechsel zwischen Tempo und Popularität macht den Klang einen guten Hochzeitsmusik aus. Und nicht zuletzt das Publikum, das mit feiert, singt und tanzt.