Brautfahrzeug: Limousine, Oldtimer oder Kutsche?

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Auf dem Weg zur Kirche oder zum Standesamt schlägt das Herz besonders schnell vor Aufregung. Die letzten Minuten vor dem großen Showdown, bevor es dann heißt: Ehefrau und Ehemann. Diesen wichtigen Schritt möchte man natürlich besonders individuell gehen und vielleicht auch nicht unbedingt alles zu Fuß laufen müssen. Gleiches gilt für den Rückweg, wenn die Anspannung abfällt und einem Gefühl der Euphorie weicht, das man mit der ganzen Welt teilen könnte. Es darf also auffällig sein. Um zu zeigen, wie groß die Freude ist, haben einige Paare ganz ausgefallene Ideen, um ihrer Liebe in aller Öffentlichkeit Ausdruck zu verleihen. Das Brautfahrzeug spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Klassische Modelle

Seit jeher gehört die Kutsche zu den beliebtesten Transportmitteln, um die Braut wohlbehalten zu ihrer Vermählung zu bringen. Aus Tradition und romantischer Hingabe gilt diese Wahl noch heute als besonders schön. Eine pompöse Kutsche mit reich verzierten Holzelementen, davor zwei weiße Pferde gespannt, der Kutscher im Frack und mit Zylinder. Wie aus dem Märchen. Meist ist es der Wunsch der Dame in einem derart edlen Gefährt chauffiert zu werden und die Vorzüge sind unbestreitbar: Es wirkt überaus vornehm, vor allem zum Brautkleid im Prinzessinnen-Schnitt, es ist traditionsbewusst und elegant, auffällig. Schon vom Weiten sind die beschlagenen Hufe auf dem Asphalt zu hören und im gemächlichen Tempo fährt man an den Bewunderern und Passanten vorbei und kann ihnen überglücklich zu winken. Zu guter Letzt bietet das Gespann ein wunderschönes Motiv für Hochzeitsfotos.

Ebenfalls schon Kult sind eigens herausgeputzte Oldtimer als Wahl zum Hochzeitsfahrzeug. Die klassischen Modelle aus dem Hause Rolls-Royce, Bentley und Ford, vor allem die aus den Goldenen 20er Jahren, versprühen noch immer einen unwiderstehlichen Charme. Beinah spürt man das blaue Blut in den Adern. Very Brittish und sehr stilvoll.

Moderne Modelle

Jene charmanten Bolzen sprechen vor allem Zeitgenossen und Liebhaber klassischer Technik an, doch mit der Generation reift auch der Wunsch nach moderneren Fahrzeugen für die Hochzeit. Und so fällt die Wahl auch gerne mal auf den Sportwagen, am liebsten Cabrio, oder die Stretch-Limousine. Diese sind wie auch Kutsche, Oldtimer und Co. gegen ein großzügiges Angebot zu mieten und erregen nicht minder Aufmerksamkeit. Vor allem, wenn die komplette Gesellschaft nach der Trauung im Autokorso hupend durch die Straßen zieht.

Die etwas anderen Modelle

Wer sich nun denkt „Kutsche kenn' ich schon, Auto hat jeder, ...“, der ist bestimmt offen für ein paar ausgefallenere Ideen, wie man die Braut zur Kirche bekommt. Interessant ist es dabei immer, wenn das gewählte Fahrzeug der Persönlichkeit des Brautpaares entspricht. Vielleicht findet die Hochzeit auch unter einem bestimmten Motto statt, dann muss selbstverständlich alles zum Thema passen:

• Ins alte Mittelalter hinein versetzten.
• Die Feier im historischen Gutshof oder die Trauung zwischen antiken Schlossruinen stattfindet.
• Die Braut kann durchaus auch selbst zu Hof geritten kommen, während ihre Mägde, Pardon Brautjungfer, sie auf Eseln begleiten.

Zu abgedroschen? Dann vielleicht doch lieber der große Schaufelbagger vom Bauingenieur, der seine zukünftige Braut stilecht in der Schaufel von dannen fährt. Angebaggert und abgeschleppt – das neue Erfolgsrezept. Wem das alles zu teuer ist, vielleicht auch einfach zu aufwendig und übertrieben, der sollte sich nach kleineren Möglichkeiten umschauen. Vom Holzwagen über die Schubkarre bis zum Fahrrad hat sich bereits alles bewährt und macht eine gute Figur, solange die Braut dabei lächelt.

Fahrzeug-Dekoration

Doch was wäre das tollste Luxusmodell ohne eine ansprechende Ausschmückung? Auch hier ist Kreativität gefragt. Auf jeden Fall immer elegant wirken Motorhauben, bestückt mit Blumen, farbenfrohen Kränzen und Schleifen. Zu den beliebtesten Accessoires am Auto gehören außerdem die rasselnden Dosen am Heck und das weiße Seidenband an der Antenne. Im Eifer der Vorfreude wollen mitunter auch die Gäste ihre Vehikel aufpeppen, doch wie bei allen Dingen der Hochzeit gilt: Niemand darf der Braut die Show stehlen! Also, das „Hauptauto“ muss immer deutlicher betont sein, als alle anderen. Ganz pfiffig sind kostümierte Fahrzeuge. Das Schwarze für den Bräutigam, mit Schleife vorn und überdimensionalem Zylinder auf dem Dach – und das Weiße für die Braut mit gebasteltem Kussmund, Wimpern über den Scheinwerfern und den letzten Stoffresten vom Kleid, die als Schleier auf dem Dach zusammen gebunden wurden.

Mit etwas Fantasie kann man jedem Hochzeitsfahrzeug eine persönliche Note verpassen – auch der Schubkarre.

Wer fährt?

In der Fahrschule wird schon gepredigt: Niemals ans Steuer setzten, wenn man emotional belastet ist. Nun ist eine Hochzeit höchst emotional und daher ist nicht ratsam gerade nervöse Gemüter fahren zu lassen. Wenn also der Brautvater schon vor Gefühlsausbrüchen zittert, lieber mal das Steuer abgeben. Zu Spezialfahrzeugen gibt es zum Glück den Chauffeur gleich mit dazu. Das betrifft vor allem Limousine und Kutsche. Besagte Schubkarre hingegen darf jeder lenken.

Traditionell wird die Braut zur Vermählung gebracht, sprich sie darf winken, lächeln und sich ums Einparken keine Sorgen machen. Auf dem Rückweg von Kirche oder Standesamt fährt das Paar normalerweise gemeinsam. Immerhin wurden sie nun einander anvertraut. In den meisten Fällen fährt aber dann entweder der Trauzeuge, der Bräutigam selbst oder ein vorher bestimmtes Familienmitglied, dem man diese Ehre zuteil kommen lassen möchte. Auf jeden Fall sollte ein besonnener Charakter den Brautwagen lenken, sodass die Reise keine Hetzjagd, sondern ein wahrer Genuss wird.